C D U--Positionen zur Wirtschaftlichkeit
Spätestens wenn es um das Thema Finanzen geht ist der Wähler geneigt, der CDU einen soliden Umgang mit denselben zuzutrauen.
In Bezug auf die Errichtung eines neuen Fußballstadions – seinerzeit hatte der Fußballkreis dieses Thema auf die Tagesordnung gebracht- sagte der CDU Kreisvorsitzende Olaf Klaukien schon in 2009 früh (vergl. NWZ 16.07.2009), dass für die 4. Liga das Marschwegstadion völlig ausreichend sei.
Die 3. Liga ist derzeit nicht im Blick und konnte beim letzten Ausflug nicht gehalten werden
2016 hatte sich die Ansicht innerhalb der Fraktion dahingehend geändert, dass die CDU den Standort an der Maastrichter Str. befürworte. Ratsherr Christoph Baak verlangte Planungssicherheit und ein eindeutiges Votum der Politik, denn ‚Wirtschaft & Sponsoren stünden bereit‘.
Nur wo sind die Sponsoren, die den Stadionbau mittragen?
Die Schatzmeisterin der Frauenunion indes, Ratsfrau Petra Averbeck, sieht das keineswegs so alternativlos. Bei einem Gespräch mit Vertretern der BI im Fraktionsbüro der CDU am 21.11. 2023 sagt sie ganz am Schluss, dass ja eigentlich Stadien heute auch nicht mehr in Innenstädten gebaut würden.
Herr Heß, Mitglied in der Stadionplanungsgesellschaft, wie auch Frau Averbeck vertraten in diesem Gespräch die Ansicht, welche auch
Fraktionsvorsitzender Christoph Baak teilt, dass ein Stadion nur zustimmungsfähig sei bei einem soliden Finanzkonzept.
Die NWZ berichtet am 8. März 2024 über Kosten von 47,1 Millionen Euro, was einer Belastung von 2.405.000 Euro p.a. entspricht.
Der jährliche, durch die Stadt zu zahlende Verlustbetrag läge zwar wohl noch innerhalb der fraktionsintern akzeptierten Schmerzgrenze von ein bis drei Millionen Euro im Jahr., hätte aber die Grenze der EU-Wettbewerbsaufsicht von zwei Millionen für ein notwendiges Notifizierungsverfahren deutlich überschritten.
Wird aber nicht notifiziert, dann kann das auch in einigen Jahren für die VFB Oldenburg Fußball GmbH und die Stadt
zum Boomerang werden, wenn ein europäischer Club klagt, weil er sich durch eine unzulässige Förderung des gewerblichen Fußballs durch die Stadt Oldenburg benachteiligt fühlt. Dann müsste der VfB die acht bis zehn Millionen Euro erstatten, was er vermutlich kaum könnte. Der einzige Adressat, Ankermieter und Nutzer für das teure Stadion wäre insolvent und das Stadion eine Investitionsruine, da durch niemand anders wirtschaftlich nutzbar, aber fortwährend zu unterhalten.
Eine finanzielle Petitesse oder doch ein Skandal ?
Laut Betriebs- und Nutzungskonzept soll die VfB Oldenburg Fußball GmbH 500.000 Euro p.a. als Pacht zahlen, darf aber die von der Stadt errichteten Business Seats für 2.800 Euro weitervermieten. In der Summe sollen die Premium-Seats der VfB…GmbH 1,2 Millionen Euro pro Jahr einspielen, so das Konzept. Allein dadurch machte der VfB einen Überschussprofit von 700.000 Euro zum Nachteil der Stadt, jedes Jahr. Die aber muss ja schon das jährliche Minus ausgleichen. „Also das müssen wir unbedingt nachverhandeln“, so Ratsfrau Averbeck beim zweiten Gesprächstermin mit der CDU am 1. März 2024.
Und nun fragen Sie sich einfach selbst, ob sie denken, dass die Politik und die unterstützenden Fraktionen, auch die CDU, gut mit Ihrem Steuergeld umgehen?
Lautet die Antwort ‚Nein‘ oder ‚Eher nicht‘, dann fragen sie doch Ihren Wahlkreisabgeordneten der CDU oder die gesamte Fraktion, warum sie Herrn Oberbürgermeister Krogmann das erlauben wollen und fragen Sie bitte sofort, weil die Abstimmung im Rat ist schon am 15. April. Mindestens wird Ihnen der Inhalt der Antwort helfen, künftig eine Wahlentscheidung zu treffen.