Ja, die Frage „VFB zum VfB“ stellte sich tatsächlich dieser Tage und lag dem ‚Verein für Boxsport e.V.‘ (VFB) in seiner Jahreshauptversammlung am 21. Februar 2024 zur Abstimmung vor.
Der VfB - mit ca. 1200 Mitgliedern - hatte dem deutlich kleineren VFB mit seinen 238 Mitgliedern ein Übernahmeangebot mit zwei verschiedenen Verfahrensvorschlägen vorgelegt. Eine genauere, auch rechtliche Prüfung brachte allerdings zu Tage, dass das mit den Ansprüchen, den Ab- und Ansichten der VFB-Boxer nicht in Einklang zu bringen war.
Zudem erinnerten sich VFB-Mandatsträger und ältere Aktive nur zu gut an die Zeit um das VfB-Insolvenzverfahren 1999/2000, als ein Fußballprofi mit seinem Anwalt in der Bank erschien und unter dem Titel der gesamtschuldnerischen Haftung die noch vorhandenen 8.000 DM (umgerechnet ca. 4.000 Euro) vom Ringerkonto der damaligen VfB-Abteilung pfändete. Die Boxabteilung hatte sich zuvor finanziell in Sicherheit gebracht, löste sich vom Verein auch deswegen und ging vor über 20 Jahren in die erfolgreiche, eigenständige Neugründung.
Sicher hätte es dem zur Zeit in der öffentlich-kritischen Betrachtung stehenden VfB e.V. in Bezug auf die Imagebildung gut zu Gesicht gestanden, den Zuwachs an 238 VFB-Mitgliedern melden zu können, sowie den Anschein eines Interesses an dem weit gefächertem Sportangebot des VFB zu zeigen. Zur Zeit beherrscht eben das Thema „Stadionneubau" die Schlagzeilen, da die Stadt mit Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (SPD) der VfB Fußball GmbH ein Multi-Millionen-Stadion mit Steuergeld bauen will.
Den Schritt lehnten die klugen Boxer indes ab und bestimmen lieber die Geschicke Ihrer Sportart weiterhin selbst, auch wenn es in Bezug auf Hallenzeiten vorn und hinten nicht reicht. Ein großes Problem für die Sportler.